Berlin im Eimer
Berlin ist eine fulminante Stadt!
Für Kulturschaffende wie uns ist die kreative Stadt Berlin wie eine Goldmine für Geldgeile!
Unser jüngster Besuch der Hauptstadt hat uns wieder einmal beflügelt. Was für phantastische Menschen hier leben und was für coole und komplett abgefahrene Projekt hier auf die Beine gestellt werden.
Geschlafen haben wir z.B. im Hüttenpalast in Neukölln unweit vom Hermannplatz. Schon der Check In in diesem einzigartigen Traumland hat uns richtig was gegeben.
Und dann das…. – ein Plakate der BVG bringt ein ziemlich großes Problem in der Hauptstadt auf den Punkt:

Müll auf den Straßen – vom massenhaft achtlos weggeworfenen Verpackungsmüll, über zerbrochene Bierflaschen bis hin zum illegal auf dem Bürgersteig abgelagerten Sperrmüll und sogar Bauschutt. Man muss leider konstatieren, dass das Müllproblem in den Straßen von Berlin den Menschen allem Anschein nach über den Kopf gewachsen ist.
Ein Erklärungsversuch dieses Problems: Das Wohnen wird für Berliner:innen immer teurer. Die Mieten in der Stadt steigen stetig weiter an. Ein Haus ist in Berlin nicht in erster Linie „Ein „Dach über dem Kopf“ von Menschen, sondern ein Asset, das Rendite bringen soll. Kurz: Wohn- und Geschäftshäuser sind in Berlin zu großen Teilen reine Renditeobjekte.
Menschen, die nicht das Glück haben, in einer Wohngenossenschaft unterzukommen oder eben ’nen alten Mietvertrag ihr eigen nennen können, denen fällt es schwer, für ihre Wohnräume die aufgerufenen Mieten aufzubringen. Nun könnten Mieter in der Hauptstadt doch durchaus denken: Wenn ich schon einen Großteil meines verfügbaren Einkommens für die Miete aufbringen muss, dann kann doch bitte schön auch der Vermieter dafür sorgen, dass der Gehweg vorm Haus sauber gehalten wird. Eine Art Dienstleistungsmentalität verdrängt so das natürliche Verantwortungsgefühl für mein näheres Umfeld – zu Recht!(?)








Am Ende können die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) dieser Wegwerf- und Dienstleistungsmentalität ganz offensichtlich kaum noch die Stirn bieten.
„Kehr vor Deiner eigenen Tür“ wäre wohl auch in Berlin ein Ansatz zur Lösung des Müllproblems. Den Gehweg vorm eigenen Haus sauberzuhalten, ist tatsächlich die gesetzliche Pflicht eines jeden Hauseigentümers. Per Mietvertrag können sie dies an die Mieter übertragen oder einen professionellen Reinigungsdienst bestellen. Würde man hier ansetzten, so hätte Berlin imho ziemlich schnell kein Müllproblem mehr – oder zumindest ganz sicher ein merklich Kleineres. Und dazu braucht es auch nicht unbedingt einen entsprechenden Passus im Mietvertrag, sondern im Grunde nur beherzte Menschen aus dem Kiez, die ein paar Minuten am Tag mit Müllzange und Eimer mal eben einsammeln, was vor ihrem Hauseingang rumfliegt.
Bei unseren Streifzügen durch die Berliner Straßenzüge kam uns das Wortspiel „Care vor Deiner eigenen Tür“ in den Sinn gekommen. Google ließ uns dann wissen, dass dieser Slogan in Mannheim schon gelebt wird.
ToDo für einsammeln.de: wir suchen uns nun in Berlin Menschen, die wir mit einer Greifzange und einem Einsammeln-Eimer ausstatten. Menschen, die dann mit dieser Ausrüstung und neuer Motivation einfach regelmäßig den Gehweg vor ihrem Haus sauberhalten. Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
Keine Müllhaltestelle? Eine Asiatin hatte 2 Wochen Urlaub in Berlin gebucht, Fotografierte das BVG Wartehaus und vielen anderen Dreck in Berlin und flog am 3. Tag zurück nach Singapur, weil sie Angst hatte sich hier eine Krankheit zu holen bei so viel Dreck…