Hundekot auf den Straßen – das ist doch mittelalterlich!

Ein Jahr ist seit dem legendären Till-Eulenspiegel-Hundekot-Streich vergangen. Und im Folgejahr sollte sollte es zu Ostern wieder weitergehen mit dem stinkenden Thema. Ab 9:00 Uhr wurden in der Langen Brücke unter dem Motto „Hundescheiße auf den Straßen, das ist doch mittelalterlich!“ Dutzende aus Pappmasche gebastelten Hundekothaufen verteilt, die über insgesamt zwei Wochen von Jugendlichen des TB-Spieleabends gebastelt wurden. Anschließend, bekamen alle Passanten durch eindrucksvolles mittelalterliches Improvisations-Theater verdeutlicht, worum es bei dieser Aktion wirklich geht – nämlich nicht darum, aus Spaß die Innenstadt mit falschem Kot zu verunreinigen, sondern darum,  auf den echten Kot im öffentlichen Raum aufmerksam zu machen.

Eines der Mitglieder dieser Aktion ging mit einem „echten“ Hund durch die Stadt und ließ eine der selbsthergestellten „Hundewürste“ fallen. Dabei wurde diese Person von anderen Mitspielern der mittelalterlichen Improtheatergruppe erwischt, kurzerhand in den selbstgebauten Pranger gespannt und durch die Stadt geführt. Dabei wurde lauthals kundgetan, warum diese Strafe auferlegt worden war: „Schaut, sie hat unsere Straßen verschmutzt!“ Die Reaktion der Einbecker Bürger war recht kurios, eine Bürgerin wollte die an den Pranger gestellte Hundehalterin sogar anspucken. Alles in allem waren aber viele positive Reaktionen dabei. Während in der Stadt also Nestbeschmutzer an den Pranger gestellt wurden, spielte sich in der Langen Brücke ein anderes Drama ab. Im Mittelalter war es durchaus üblich, seine Fäkalien einfach aus dem Fenster zu schütten. Um auch auf diese Art der Entsorgung durch Menschen hinzuweisen, hatte man Erde und Wasser gemischt und aus einem Fenster in der 1. Etage der TangoBrücke auf den darunterliegenden Bürgersteig geschüttet. Natürlich wurde durch die auf der Straße versammelten, in edle Gewande gehüllten Mittelalterfreunde darauf geachtet, dass nicht die ahnungslosen Zeitgenossen auf einmal von der braunen Brühe übergossen werden konnten. Aus diesen Aktionen ergaben sich mit den Passanten viele konstruktive Gespräche und Diskussionen um das Thema „Verschmutzung“ der Innenstädte durch Hundekot. Natürlich war es allen an der Aktion Beteiligten vollkommen klar, dass nicht die Hunde, sondern die jeweiligen Besitzer für die Hinterlassenschaften ihrer Tiere verantwortlich sind.

…und Backstage – nun, da hatten wir auch Spaß!

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